GEFÄHRDETE VIELFALT

Montag, 19. Juni 2017, Kalenderzimmer Kloster Lamspringe, Beginn 19:30Uhr

Karten: 25€ inkl. Gebühren 

Philosophischer Salon Kloster Lamspringe

Gefährdete Vielfalt

Oder „Umweltethische Perspektiven“

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In seinem Vortrag diskutiert Prof. Dr. Andreas Hetzel ethische Antworten auf die aktuellen Gefährdungen biologischer Vielfalt. Biodiversität wird dabei als Zusammenhang von evolutiven Prozessen, genetischer Vielfalt, Artenvielfalt und ökosystemischer Vielfalt verstanden, der zu komplex ist, als dass verlässliche Voraussagen über die Auswirkungen ihrer Reduktion auf Ökosystemdienstleistungen gemacht werden könnten. Gerade dieses Nichtwissen wird als normative Orientierung genutzt, die es erlaubt, konzeptuelle Probleme der bisher dominierenden bio- und anthropozentrischen Begründungsansätze in der Umweltethik zu vermeiden.

Gegen Ansätze, die die Biodiversitätskrise vor allem als Wissens- oder Expertisenproblem interpretieren und auf Managementstrategien zur Bewältigung ihrer Folgen setzen, kann eine Akzeptanz unseres ökologischen Nichtwissens einerseits zu einem Handeln gemäß des Precautionary Principle motivieren, andererseits zu einer Achtung gegenüber den hochkomplexen Assoziationsformen und evolutionären Perspektiven von Lebewesen nötigen, deren Bewahrung auch aus naturschutzpraktischer Sicht weit dringlicher erscheint als die Unterschutzstellung einzelner Arten oder Lebensräume.

Andreas Hetzel ist Professor für Sozialphilosophie an der Universität Hildesheim

Er ist Mitherausgeber der Allgemeinen Zeitschrift für Philosophie sowie der Buchreihe Zeitgenössische Diskurse des Politischen.

Zu seinen wichtigsten Veröffentlichungen gehören: Zwischen Poiesis und Praxis, Elemente einer kritischen Theorie der Kultur (Würzburg 2001) und Die Wirksamkeit der Rede – Zur Aktualität klassischer Rhetorik für die moderne Sprachphilosophie (Bielefeld 2011).

 

Kabisch

Susann Kabisch studierte in Hildesheim, Salzburg (Österreich) und Nijmegen (Niederlande) Philosophie, Theater-, Literatur- und Kulturwissenschaften.

Von Oktober 2013 bis September 2015 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Philosophie der Universität Hildesheim. In dieser Zeit organisierte sie Fachtagungen und hielt Seminare, u.a. zu den Themen wissenschaftliches Arbeiten, Philosophie der Künste und philosophische Mystik. Derzeit arbeitet sie an einem Dissertationsprojekt mit dem Arbeitstitel „Gott und die Welt in Szene gesetzt. Inszenierung als Erkenntnisweg bei Nikolaus von Kues“.

Ihre Erfahrungen in der Organisation philosophischer und kultureller Veranstaltungen stammen weiterhin aus der Organisation eigener Aquarell-Ausstellungen sowie aus Tanz- und Theateraufführungen, aus ehrenamtlicher Mitarbeit an der Akademie Kinder philosophieren München (vor Studienbeginn) und aus ihrer Mitwirkung an der Kueser Akademie für europäische Geistesgeschichten in Bernkastel-Kues.

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