Wahnsinn und Menschenwürde

Montag, den 07. Oktober 2024 im Kreuzkeller, Kloster Lamspringe, Beginn 19:00 Uhr

Philosophischer Salon Kloster Lamspringe

Karten: 25€ inkl. Gebühren 

„Auch der Wahn ist ein gesellschaftliches Phänomen: auch er hat seine Geschichte, und sie
erlaubt Rückschlüsse auf die der sogenannten Normalität, der gesellschaftlich anerkannten
Vernunft. … der Blick der Vernunft kann nur ausgehend von seinen eigenen Normen, die aber
selbst historisch sind, die Zeichen des Wahnsinns konstruieren“ (Roland Barthes; Klappentext von
Michel Foucault, „Wahnsinn und Gesellschaft“, Wissenschaftliche Sonderausgabe Suhrkamp
Verlag).
Auf dem Hintergrund von Michel Foucaults Buch „Wahnsinn und Gesellschaft“ wird eine
Erfahrung des Wahnsinns aus der Perspektive der aktuellen Psychiatrie entwickelt. Die Rolle
gewachsener Machtverhältnisse und der Einfluss sozialer Strukturen wird erfahrbar gemacht. Was
der Wahnsinn über die Menschenwürde zu sagen hat und welche Überschneidungen zu solch
universellen Prinzipien sich darin zeigen, werden erläutert. Am Ende werden wir darüber
nachdenken, ob eine Psychiatrie, die ihren Nachbarn einsperrt und in der die Vernünftigen sich an
einer gnadenlosen Sprache des Nicht-Wahnsinns erkennen, sinnvoll ist.

Unser Dank gilt der Klosterkammer Hannover die das philosophische Engagement großzügig unterstützt.

Neben kühlen Getränken wird es in der Pause das traditionelle Philosophen-Süppchen – auch vegan – geben. Danach wird in gewohnter Art die Diskussionsrunde eingeläutet.

Die nächsten Termine:

  • Im November 2024: Prof. Dr. Ingo Bocken: – „Identität und Mystik“

Informationen über Monika
Halbe

Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Vortragstätigkeiten zur Psychiatrie
in der Telefonseelsorge, Bildungsveranstaltungen in Kirchenkreisen. Vortragstätigkeiten zu
Prävention von Suizidalität, Deeskalation, Einsamkeit im Alter, Gemeinschaftsentwicklung,
Beziehungsgestaltung in alternativen Lebensformen, Kunst und Psychiatrie und kreativem
Schreiben im Rahmen von Bemühungen zur Förderung der gemeinschaftlichen Ausrichtung der
Gesellschaft. Leitung von Gruppen, z.B. von Trialoggesprächen (Gespräche von Angehörigen,
Profis und Betroffenen von Psychoseerfahrungen gemeinsam). Derzeit tätig im
Sozialpsychiatrischen Dienst als fachliche Leitung, ehemals Leitung einer Tagesklinik.



Moderation:

Dr. Susann Kabisch interessiert sich, seit sie denken kann, für ‚große Fragen‘ – und ist daher immer auf der Suche nach Gelegenheiten für alle Arten von Gesprächen.
Bisherige Fundorte waren u.a. ihr Studium der Philosophie und Kulturwissenschaften in Hildesheim, Salzburg und Nijmegen (NL), Promotion in Philosophie und Theologie in Hildesheim und Nijmegen und eine systemische Weiterbildung in Moderation und Netzwerkarbeit „Open Dialogue“.
Berufliche Stationen waren u.a. das Institut für Philosophie der Universität Hildesheim, die „Gespräche am Domhof“ in der Dombibliothek Hildesheim und der Verein zur Erforschung zukunftsfähiger Lebensweisen in Köln. Zuletzt war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Zentrum für Ethik und Verantwortung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg tätig und ist aktuell Fellow am Titus Brandsma Institut für Spiritualitäts- und Mystikforschung Nijmegen.
Sie vertiefte sich in philosophische Konzeptionen von (Selbst-)Erkenntnis und Menschsein in Spätmittelalter und Postmoderne, arbeitete zu gesellschaftlichen Herausforderungen der sozial-ökologischen und digitalen Transformation(en) und unterrichtet zu verschiedenen Anwendungsfeldern von Ethik.
Ihre unabschließbare Suche nach Weisheit, guten Gesprächen und noch besseren Fragen setzt sie weiterhin fort als Moderatorin, Trainerin und Dozentin.

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